Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung bei Kohleabbau
Bei
seinem Besuch in Deutschland kritisiert der Menschenrechtsanwalt Alirio
Uribe vom Anwaltskollektiv José Alvear Restrepo die
Menschenrechtsverletzungen bei der Förderung von Steinkohle in
Kolumbien. Gegenüber dem Nachrichtenportal amerika21 erklärt er, dass
europäische Energieunternehmen beim Kauf ihrer Rohstoffe die
katastrophalen sozialen und ökologischen Folgen der
Kohleförderung in Kolumbien ignorieren. Die Lieferanten seien
multinationale Konzerne, die Umweltstörzerstörungen, Vertreibungen der
Bevölkerung und sogar Morde an Gewerkschaftlern zu verantworten hätten.
Alirio
Uribe war zusammen mit der Wayuú-Indigenen Angelica Ortiz auf Einladung
von FIAN auf einer Rundreise durch Deutschland. Beide referierten auch
bei einem „Brot für die Welt“-Seminar
in Köln. In öffentlichen Veranstaltungen und bei Aktionärsversammlungen
der Stromkonzerne EON und RWE machten sie die massiven Umwelt- und
Menschenrechtsverletzungen durch den Steinkohle-Abbau in Kolumbien
öffentlich und riefen deutsche Konzerne und Verbraucher
zur Verantwortung.
Der Tagebau Cerrejon in der Guajira hätte schon zu Vertreibungen der Bevölkerung geführt. Nun solle auch noch der wichtigste Fluss der Region umgeleitet werden, der Rio Ranchería, der für die Wayuú die Lebensader der Guajira sei.
Der Tagebau Cerrejon in der Guajira hätte schon zu Vertreibungen der Bevölkerung geführt. Nun solle auch noch der wichtigste Fluss der Region umgeleitet werden, der Rio Ranchería, der für die Wayuú die Lebensader der Guajira sei.
Nicht
einmal vor Morden schreckten die Konzerne zurück, erklärt Uribe weiter
und verweist auf den Fall der Ermordung von Gewerkschaftern beim Konzern
Drummond im Department Cesar.
Bericht
und weitere Informationen:
http://amerika21.de/nachrichten/2012/04/51839/steinkohle-und-menschenrechte
Rede
von Alirio Uribe bei der Hauptversammlung der Aktionäre von EON:http://www.kritischeaktionaere.de/fileadmin/Dokumente/Reden_2012/Rede_E.on_HV_2012_Alirio_Uribe.pdf
Neue Kampagnen-Website zu Kohleimporten aus Kolumbien
Die
neue Kampagnenseite
www.kohleimporte.de von FIAN
ist online, auf der FIAN
über die Menschenrechtsproblematik in Bezug auf Steinkohle-Importe
informiert.
Auch
eine E-Petition wurde vom Deutschen Bundestag frei geschaltet. In
dieser Petition fordert FIAN und alle UnterzeichnerInnen das deutsche
Parlament dazu auf, ein Gesetz zu beschließen,
das Lieferanten und Handelswege der deutschen Steinkohle-Industrie
offenlegt. Des Weiteren sollen importierende Unternehmen zukünftig
regelmäßig nachweisen, ob und wie sie geprüft haben, ob der Abbau der
importierten Steinkohle nicht zu Menschenrechtsverletzungen
und Umweltzerstörung in den Abbauregionen beiträgt.
Quelle:
FIAN-Deutschland