Freitag, 20. Juli 2012

Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung bei Kohleabbau in Kolumbien

 
Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung bei Kohleabbau
Bei seinem Besuch in Deutschland kritisiert der Menschenrechtsanwalt Alirio Uribe vom Anwaltskollektiv José Alvear Restrepo die Menschenrechtsverletzungen bei der Förderung von Steinkohle in Kolumbien. Gegenüber dem Nachrichtenportal amerika21 erklärt er, dass europäische Energieunternehmen beim Kauf ihrer Rohstoffe die katastrophalen sozialen und ökologischen Folgen der Kohleförderung in Kolumbien ignorieren. Die Lieferanten seien multinationale Konzerne, die Umweltstörzerstörungen, Vertreibungen der Bevölkerung und sogar Morde an Gewerkschaftlern zu verantworten hätten.
Alirio Uribe war zusammen mit der Wayuú-Indigenen Angelica Ortiz auf Einladung von FIAN auf einer Rundreise durch Deutschland. Beide referierten auch bei einem „Brot für die Welt“-Seminar in Köln. In öffentlichen Veranstaltungen und bei Aktionärsversammlungen der Stromkonzerne EON und RWE machten sie die massiven Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen durch den Steinkohle-Abbau in Kolumbien öffentlich und riefen deutsche Konzerne und Verbraucher zur Verantwortung.
Der Tagebau Cerrejon in der Guajira hätte schon zu Vertreibungen der Bevölkerung geführt. Nun solle auch noch der wichtigste Fluss der Region umgeleitet werden, der Rio Ranchería, der für die Wayuú die Lebensader der Guajira sei.
Nicht einmal vor Morden schreckten die Konzerne zurück, erklärt Uribe weiter und verweist auf den Fall der Ermordung von Gewerkschaftern beim Konzern Drummond im Department Cesar.
Rede von Alirio Uribe bei der Hauptversammlung der Aktionäre von EON:http://www.kritischeaktionaere.de/fileadmin/Dokumente/Reden_2012/Rede_E.on_HV_2012_Alirio_Uribe.pdf

Neue Kampagnen-Website zu Kohleimporten aus Kolumbien
Die neue Kampagnenseite www.kohleimporte.de von FIAN ist online, auf der FIAN über die Menschenrechtsproblematik in Bezug auf Steinkohle-Importe informiert.
Auch eine E-Petition wurde vom Deutschen Bundestag frei geschaltet. In dieser Petition fordert FIAN und alle UnterzeichnerInnen das deutsche Parlament dazu auf, ein Gesetz zu beschließen, das Lieferanten und Handelswege der deutschen Steinkohle-Industrie offenlegt. Des Weiteren sollen importierende Unternehmen zukünftig regelmäßig nachweisen, ob und wie sie geprüft haben, ob der Abbau der importierten Steinkohle nicht zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in den Abbauregionen beiträgt.
Quelle: FIAN-Deutschland

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