Sonntag, 20. November 2011

Brasilien: Fussball WM 2014

Rio: Weg mit den Favelas
Von Laurent Garcia, Angela Aguiar, Nicolas Ransom und Eric Beurot – ARTE GEIE / Keep Shooting – Frankreich 2011



Rio de Janeiro macht sich schön für die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Sommerspiele 2016 – und da stören die Elendsviertel in der Stadt: Sie werden geräumt und abgerissen, eineinhalb Millionen Menschen müssen gehen, ob sie wollen oder nicht.


An Stelle der Slums mit ihrer Armut und der Kriminalität sollen neue schöne Viertel entstehen: 13 Milliarden Euro wollen Bauunternehmer investieren, um Rio de Janeiros Schmuddelecken aufzupolieren. Ihre Methoden sind nicht zimperlich: Früh morgens rückt die Polizei an, begleitet von schwer bewaffneten Sondereinheiten und zwingt die Leute aus ihren Häusern – dann rollen die Bagger an und walzen alles nieder.

Viele Familien haben auf diese Weise schon ihre Unterkunft verloren und auch ihre Arbeit. Denn auch wenn ihnen neue Unterkünfte von der Stadt vermittelt werden – sie sind in der Regel weit draußen am Rand der Megacity Rio, Stunden mit dem Bus entfernt von den gewohnten Arbeitsplätzen und Schulen.

Das passe nicht recht zusammen mit dem Bild des neuen sozialen Brasilien, dass seinen Ärmsten in den letzten Jahren immerhin wirtschaftlich auf die Beine geholfen habe, beschweren sich die Organisationen der "Neu-Entrechteten" und es verstoße gegen geltendes brasilianische Recht, die Menschen aus ihren alten Vierteln einfach wegzubaggern.

Aber der Bürgermeister in Rio bleibt hart: Allein bis Ende 2012 werden noch weitere 20 000 Familien die Favelas räumen müssen – und bis 2016 werden die Ärmsten in Rio die Olympische Flamme wohl nur noch im Fernsehen bewundern können...


(Ab 1:22 min)





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen